Gedichte

Lautlos

Wenn man sucht und nicht findet
Und nicht weiss, wie das heisst
Was in einem wütet und dich quält
Hat nie wem was davon erzählt

So viele Jahre verloren
Hab mir geschworen
Die Tränen zu einfach zu vergessen
Aber irgendwo tief drinnen

War alles immer noch da
Nicht mal ich habe es gewusst
Oder war es mir nur unterbewusst klar
Bis du es in mir wachgerufen hast?

Mit deiner Stimme hast du mich gerufen
Die sonst niemand hören kann
Auch nicht meine Ohren, nur meine Seele
Lautloser Schrei, der mich schaudern lässt

Der mich mitnimmt in deine Welt
Die ich bis dahin nicht kannte
Doch jetzt kann ich dich nicht hören
Bitte lass mich nicht nicht gehn...

Gedankenreise

Ich sollte glücklich sein, doch bin ich es nicht
Aus dem Spiegel blickt mit traurigen Augen mein Gesicht
was ich auch begehre, ich begreif es nicht
Ich schliess die Augen und Dunkelheit umgibt mich

Nahm mich mit sich und ich begann zu fallen
Und als ich ganz und gar in mir verloren war
Leuchtet da irgendwo ein helles Licht
Das mit hellem Strahlen zu mir spricht

Es lockt mich mit Funkelsternen zu sich
Und ich werde schwach und sehne mich
Zu dem hellen Leuchten tief in mir
Mir Fremd und doch ganz seltsam bekannt

Als ich es berühre, verwandelt es sich
und spricht:
"Los, traue dich,
Mach die Augen zu,
ich führe dich,
ich weiss, wohin du willst
und wie du deine Sehnsucht stillst!

In deinen Träumen gibt es ein Land,
es ist nur ein Gedanken von dir entfernt
du hast bloss den Weg dorthin verlernt,
der Funkelstern nimmt dich mit auf deine Reise.

Was immer du willst und was du auch fühlst
Öffne deine Augen und du bist schon da,
in deiner eigenen Phantasie, die dir deine Sehnsucht
in deinen dir liebsten Farben und Formen gestaltet.

Nur ein Wimpernschlag, ein Fingerzeig,
ein einziger Schritt, ein Atemhauch
und Phantasien heisst dich willkommen..."

Fliege, Vogel

Stets von jäher Leidenschaft getrieben
Geb ich mich ganz meiner Sehnsucht hin
Nie hab´ich andrem mich verschrieben
Ganz egal, wo ich jetzt auch schon bin

Oftmals versucht, doch nie vollkommen
Nie wurde mein Traum mir genommen
Wards´auch mit gutem oder bösem Ziel
Versucht, gescheitert ist jedwedes Spiel

Ketten oder Grenzen, die nur bestehen
Um sie zu sprengen oder aber zu umgehn
Hältst du mich gefangen in deiner Gier
So gelangst du doch niemals bis zu mir

Denn des Vogels Flügel wollen schweben
Zwing mich nicht, im Zorn zu leben
Gieß´ nur weiter Öl in meines Feuers Glut
Damit nährst du auch nur die heisse Wut
Dir zu entfliehen, um ohne dich zu sein
Neu zu beginnen, ganz für mich allein

Mondlied

Bin wieder aus dem Schlaf erwacht
Alles schläft noch, in tiefer Nacht
Erheb´ ich mich von Unruhe geplagt
Schlaftrunken, doch mit allen Sinnen
Kann dem Ruf ja doch nicht entrinnen

Ein Blick aus dem Fenster, es fragt
Die Nacht mich, wer ich bin
Und ob ich wüsste, ob es Sinn
Mache, Kompromisse einzugehn
Anstatt meinen eignen Weg zu gehn

Gefühl ist, was mich nie getrogen
Doch falscher Rat hielt mich hier fest
War blind für unbewusste Richtigkeit
So schien mein Blick getrübt zu lange Zeit

Doch was sich nicht verbergen liess
Hat mich nun in seinen Bann gezogen
Mondenkind, sie spricht leis´ zu mir
Verzückt und stille lausch´ ich ihr
Hinaus, hinfort fliegt meine Seele schon
Und ich singe ihre Weis´ mit hellem Ton

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